Die IGS - ein Partner für offene Dialogkultur und aktive und verantwortungsbewusste Teilhabe

PRESSEMITTEILUNG - Berlin, 23.02.2018

Die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden (IGS) e.V. versteht sich als Dachverband der schiitischen Muslime in Deutschland, die das Potenzial der deutschen Muslime für einen friedlicheren, gerechteren und ethischen Umgang in der Gesellschaft fördern und fordern will. Durch die Koordinierung der schiitischen Gemeinden und Zentren und die Professionalisierung der Gemeindearbeit sowie die Vorstellung und Lehre eines moderaten und vernunftorientierten Islam sollen die religiöse Identität und Interessen der muslimischen Religionsgemeinschaften gestärkt werden. Dabei sollen die Muslime zur noch intensiveren gesellschaftlichen und politischen Teilhabe in einer Demokratie zum Wohle der Gesamtgesellschaft angeregt werden.


Dazu ist es unabdingbar, dass gesellschaftliche Herausforderungen im Dialog und in enger Zusammenarbeit unter Einbeziehung aller gesellschaftlichen Akteure, also auch der deutschen Muslime bzw. in Deutschland beheimateten Muslime, angegangen und bewältigt werden. Maßgebend sind hierbei die eindeutig mit unserem Verständnis des Islam übereinstimmenden Grundwerte und Grundrechte wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Gleichberechtigung von Mann und Frau, Religions- und Meinungsfreiheit u. v. m. Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland bildet den Rahmen und die Grundlage unserer Aktivitäten ­- als beim Amtsgericht eingetragener Verein ist dies eindeutig in unserer Satzung verankert.


Die Bekämpfung des Extremismus ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Weltweit sind wir Zeuge von Krisen und Konflikten. Kaum kommt die Hoffnung auf Frieden in einer Region auf, wird die Flamme des Extremismus an einem anderen Ort entfacht. Als deutsche Muslime sehen wir es als unsere Pflicht, alles in unserer Macht Stehende für den gesamtgesellschaftlichen Frieden zu unternehmen. Die IGS ist aktiver und zuverlässiger Partner und Gestalter in der Zusammenarbeit mit anderen muslimischen oder nicht muslimischen Religionsgemeinschaften. Wir kooperieren dabei auch mit unterschiedlichen staatlichen und religiösen Institutionen, wie z. B. im interreligiösen Dialog, in der Deutschen Islamkonferenz, im Wohlfahrtswesen, in der Gefängnisseelsorge und in der kulturellen Zusammenarbeit mit anderen ehrenamtlich wirkenden Menschen.

Angesichts der Erkenntnisse über die besorgniserregenden Zahlen von jungen Menschen, die zum religiösen oder politischen Extremismus neigen, sieht sich auch die IGS zum Handeln aufgerufen. Als Mitglied im Präventionsnetzwerk gegen religiös begründeten Extremismus hat sie das Projekt „Extrem engagiert! Kompetenzprogramm junger Muslime“ ins Leben gerufen. Ziel des Netzwerkes ist es, gemeinsam neue Präventionsstrategien zu entwickeln, um durch jugendgerechte Angebote von Jugendlichen für Jugendliche, Argumentationstrainings und Beratungsangebote für Betroffene mithilfe von kultur- und religionssensiblen Beratern Extremismus und gesellschaftlicher Polarisierung effektiv entgegenzuwirken.

Die IGS wird ihren Weg der gesamtgesellschaftlichen Verantwortungsübernahme weiterführen. Die entstandenen Probleme in unserer pluralistischen Gesellschaft sind gemeinsame Probleme, ihre Lösung unser gemeinsames Ziel. Dazu ist eine Kultur der Kommunikation nötig, die von Offenheit, Respekt und Sachlichkeit geprägt ist. Eine solche Form der Kommunikation wünschen wir auch für den öffentlichen Diskurs über und mit den deutschen Schiiten im Allgemeinen und der IGS im Besonderen.